Aggressives Rosa
Amrei Wittwer, André Willimann, Florian Bühler, Julia Fuchs, Katja Berger, Lorenz Helfer, Marc Elsener und Patrick Graf
Palais Thurn und Taxis Bregenz
Freitag 9.2. – Freitag 16.02.2024
Organisation: Wittwer &Helfer
Aggressives Rosa – so bezeichnet der Ägyptologe Dietrich Raue das Erscheinungsbild der Mumienauflage einer Frau der spätptolemäischen Epoche (1. Jht v.Chr.) aus der Stadt Achmim in Ägypten. Das Objekt steht wegen seines dominanten Rosa Farbtones zweitausend Jahre später im Zentrum ästhetischer und wissenschaftlicher Diskussion (Töpfer, 116/2017, BIFAO). Welche Artefakte behalten ihre Fragen und ihre Wirksamkeit auch in der Zukunft, sind also nicht nur zeitgeistig?
Aggressives Rosa heisst die aktuelle Ausstellung, die zwei Nächte im Erdgeschoss des Palais Thurn und Taxis erhellt. Neun zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus Zürich und Vorarlberg wählen diese Farbe als Prämisse. Sie eröffnen Diskussionen über Ethik, Ästhetik und die Effemination der Gesellschaft, aber auch über die Rolle von Technik und Handwerk als Voraussetzung für Kunstfertigkeit.
(Wittwer 2.24)
Blattgold, Porzellan, Farbkörper, Glasur, Steingut
Sockel: Ikonen 23/24; Porzellan, Farbkörper, Glasur, Blattsilber, Steingut; in Zusammenarbeit mit der Firma Karak Tiles;
Frühzeitliche Aufrufung zur Besänftigung nichtmenschlicher Personen 2023/24
Steinzeug, Porzellan, Farbkörper
ca 14 x 14 cm
in Zusammenarbeit mit Karak Tiles
Die Arbeit nimmt Bezug auf archäologische Funde von Felsmalerei, die vor etwa vierzigtausend Jahren in Europa entstanden ist. In einer Quasi-Systematik werden die abstrahierten Formen von Vulven und Tieren nach Art geordnet in den Ton geritzt
Das Bestreben nach weiblicher Gleichberechtigung, ähnlich wie nach verbindlichem Natur- und Tierschutz werden heute als aggressives Vordringen in die Gesellschaft, ihre Verweiblichung und Verweichlichung angesehen. Jedoch: Sinnliches erinnert an das Übersinnliche. Ein Mangel an körperlicher Erfahrung und Zuwendung führt zur Verpanzerung und wunschlosem Unglück. Wir sollten anerkennen, dass alle Lebewesen zu einer allverbundenen Welt gehören und dass wir als Menschen bedingt sind. Unserer animistischen Seele leuchtet das sofort ein
